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Gedichte von Werner Hadulla

 

Limericks  "Damen"                                          Illustrationen: Hans Weber

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Tierchen

Satire

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 Satire

 

 

Leis warnte mein Schwärm auf der Hallig
„Ich merke schon. Ihnen gefall' ich.
Ich flirte ganz gern
mit jüngeren Herrn.
Doch Vorsicht, mein Alter wird gallig!"

 

 

 


 

 

 

Es lebte die Gräfin auf Rahmen
so rastlos, sie war nicht zu zähmen.
Noch nie war's genug,
man blieb im Verzug
und durfte sich niemals bequemen.

Doch ihre Familie auf Rahmen
begann bald, sich ihrer zu schämen.
Sie sagten: „Du Lustweib,
wenn du so was mußt, treib
es weit weg mit den Schweden und Dänen."

Doch wirkte sie weiter auf Rahmen
und ließ sich durch Reden nicht lahmen.
Es kann doch nicht jede
aus Furcht vor Gerede
verzagen. Wohin wir da kämen!
 


 

 

„Non, non", sprach die Tante aus Cannes,
„L'esprit? Auf den kommt's nicht annes.
Figure et la taille,
sind die einwandfraille,
bekommst du toujours einen Mannes."

 

In München, am Abend beim Isartor,
stand eine, die kam mir wie Lisa vor.
Ich bot ihr die Pfote.
Sie wand sich und drohte:
„Gleich kommt er, dann kriegst Du's mit Isidor."


Besen mit Dame

Es ritt eine Dame aus Gnesen
des Nachts gern mal fort auf dem Besen.
Ihr armer Gemahl,
der wußte nicht mal,
warum das und wo sie gewesen.

Ich fand sie bei mir früh um sechse
und dachte erfreut: „Ja ich weck-se."
Doch ritt dieses Wesen
gleich fort auf dem Besen.
Das war es bereits mit der Hexe.
 

Dem Gatten, dem hab ich geschrieben:
„Bei mir hat sie gar nichts getrieben.
Der Besen am Stiel?
Doch nur ihr Ventil.
Zutiefst ist sie treu Dir geblieben."

„Hab Dank", schrieb der Gatte mir eben 
„jetzt kann sie mal ruhig entschweben,
ich schaff's daß ich schlafe.
Trotzdem bleibt's 'ne Strafe
mit 'ner Hexe als Gattin zu leben."

 

 

 

 

Die friedliche Hausfrau aus Brighton
War's satt mit dem Gatten zu strighton.
So schwieg sie besessen,
bis er sie vergessen
und suchte sich dann einen zwighton.

 


 

 

 

 

Was hat meine Tante in Essen
für'n prachtvollen Ausschnitt besessen!
Ich zog zum Salut
oft zweimal den Hut
und habe sie selbst ganz vergessen.

 


 

 

Klagte die Dame in Hillich:
„Ich kenne so viele, die willig.
Ist keiner dabei,
der willig und frei?
Den Freien, der willig ist, will-ich."

 

Die mutige Gattin aus Thailand
erschlug ihren Mann mit dem Dreikant.
Sie warf ihn ins Meer
und freute sich sehr,
als bald ihn ein hungriger Hai fand.


 

 

 

 

 

 

„Moment", sprach die Gattin aus Spicht:
„Moment mal, es geht jetzt noch nicht.
Ich such meine Brille,
dann find ich die Pille,
danach tu ich gern meine Pflicht."

 


 

Es schauten zwei Schwestern in Minden
des Abends zum bess'ren Befinden
stets unter die Betten
und wünschten, sie hätten
das Glück, dort mal einen zu finden.

 

 

 


 

 

 

Emanzen

Der Schrank meiner Tante aus Posen
enthält keine Röcke, nur Hosen.
Sie gibt sich nie fraulich,
gefühlvoll, erbaulich.
Beschnuppert Zigarren statt Rosen.

Auch unsere Oma aus Danzig
benimmt sich entschieden emanzig.
Läßt Opachen kehren,
die Mülleimer leeren,
und Omachen selber entspannt sich
 

 


Todesfall am Wasserfall

Dereinst bei Schaffhausen am Rheinfall
da kam ihr der lockende Einfall:
„Ich stoß ihn hinein."
Doch ließ sie es sein.
Ihr Zögern verdient unsern Beifall.

Und auch noch am Fels Niagara
entkam er dem Tod - der schon nah' war
Ihr fehlte der Mut.
Er lebte noch gut,
nichts ahnend, ein weiteres Halbjahr.

Doch schließlich, am Iguacu
Beging sie den schändlichen Coup.
Ein herzhafter Stoß
und sie war ihn los.
Hin war er, verschwunden im Nu.

Jetzt lacht ihr das strahlende Glück,
doch er? Ihn betrog das Geschick.
Er mußte so sterben
und sie noch beerben!
Wir denken an ihn
hier im Limerick.

 

 

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